Gastautor*: Toni Ritz, Direktor der Fachagentur Educa
Die Fachagentur Educa hat seit 1. Januar 2025 eine neue Leistungsvereinbarung. Toni Ritz nimmt das als Gelegenheit, ihre Aufgaben kurz zu umschreiben.
Die digitale Transformation verändert unsere Gesellschaft und damit auch die Bildung grundlegend. Um diesen Wandel aktiv zu gestalten, sind Bund und Kantone Träger der Fachagentur Educa. Seit dem 1. Januar 2021 agiert Educa als öffentlich-rechtliche Institution und unterstützt den digitalen Bildungsraum Schweiz durch Expertise, Vernetzung und innovative Ansätze. Doch was genau macht Educa, und warum ist ihre Arbeit so wichtig?
Educa analysiert technologische Trends auf nationaler und internationaler Ebene und bewertet deren Relevanz für das Schweizer Bildungssystem. Ob Primarschule, Gymnasium oder berufliche Grundbildung – Educa unterstützt, dass digitale Technologien sinnvoll integriert werden, um die Qualität der Bildung zu fördern. Dabei liefert die Fachagentur Fachwissen, identifiziert strategisch relevante Entwicklungen und berät Bund, Kantone sowie andere Fachorganisationen.
Die digitale Transformation ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Educa vernetzt sich mit Akteuren aus der Schweiz und dem Ausland, fördert den Dialog zwischen öffentlichen und privaten Organisationen und berücksichtigt dabei die sprachliche Vielfalt des Landes. Durch den Aufbau neuer Netzwerke und die Pflege bestehender Beziehungen identifiziert Educa Good Practices und Innovationen, die als Orientierung für andere dienen können.
Ein weiterer zentraler Bereich der Arbeit von Educa ist die Förderung digitaler Dienste und Infrastrukturen. Die Fachagentur schafft Transparenz über digitale Bildungsangebote mit dem Navigator, führt die Geschäftsstelle der föderierten Identitäten «Edulog», berät in rechtlichen Fragen wie Datenschutz und Beschaffungsrecht und unterstützt die Anbindung neuer Technologien an nationale Systeme wie zum Beispiel das Datenökosystem Schweiz. Ziel ist es, den Zugang zu digitalen Ressourcen zu erleichtern und deren Nutzung durch zielgruppengerechte Kommunikation zu fördern.
Educa konzentriert sich auf vier zentrale Themenfelder: Bildungstechnologien, Informations- und Rechtssicherheit, digitale Identität sowie Datennutzung und Datenschutz. Diese Schwerpunkte spiegeln die Herausforderungen wider, denen sich das Bildungssystem im digitalen Zeitalter stellen muss. So trägt Educa beispielsweise zur Schaffung eines digitalen Vertrauensraums bei, um die Souveränität von Institutionen und Individuen zu stärken.
Als Bindeglied zwischen Bildungspolitik, Praxis, Forschung und Technologie richtet sich Educa an eine Vielzahl von Anspruchsgruppen. Dazu gehören politische Entscheidungsträger der Bildungsverwaltung, Schulleitenden, Lehrpersonen, Forschende, Unternehmen aus der Technologiebranche sowie digitalpolitische Organisationen. Durch gezielte Beziehungspflege sorgt Educa dafür, dass die Interessen der verschiedenen Akteure berücksichtigt und systemische Abhängigkeiten erkannt werden.
Educa spielt eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung des digitalen Bildungsraums Schweiz. Mit ihrer Expertise, ihrem Netzwerk und ihrer Innovationskraft unterstützt sie Bund, Kantone und weitere Partner dabei, die Chancen der Digitalisierung für die Bildung optimal zu nutzen. Damit leistet Educa einen wichtigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des Schweizer Bildungssystems – für alle Generationen und Sprachregionen.